Kunstprojekt ›organ‹ zieht rund 200 Besucher
in lange verschlossene Kapelle
Mit dem Gesamtkunstwerk ›organ‹ und den baulichen Eingriffen wie dem Auftragen eines Stampflehmbodens und dem Anbringen einer umlaufenden Eichenholzbank in der Kapelle ist im Sinne der IBA Baustelle LeerGut ein besonderer Ort mit großer Ausstrahlung in einer landschaftlich geprägten Region Thüringens entstanden. Die Kapelle wird zu einem öffentlichen Raum, wo man Andacht halten und sich besinnen oder aus der heute oft schnelllebigen Zeit treten kann, aber auch Baukultur und Klangkunst, im Zusammenspiel von Raum und Licht auf ganz neue Weise erfährt.
Am Wochenende 24./25. Juni 2017 wurde das Kunstprojekt ›organ‹ von Carsten Nicolai in der St.-Anna-Kapelle in Krobitz / Weira eröffnet. 200 interessierte Gäste kamen, um erstmals die nach Jahrzehnten wieder geöffnete rund 1000 Jahre alte romanische Kapelle mit der neuen Orgel und dem eigens dafür komponierten Musikstück zu erleben.
Der Tag der Eröffnung von ›organ‹ zeigte sich sommerlich und die zahlreichen Besucher aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg, aber auch Melbourne / USA strömten gutgelaunt nach Krobitz. Mit dem Läuten der historischen Glocke in der Kapelle durch Klaus Meinhold vom Gemeindekirchenrat Weira begann am Samstagnachmittag das Fest. Der amtierende Superintendent Jörg Reichmann und die IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi begrüßten die Gäste. Heike Henke vom Gemeindekirchenrat und Bürgermeister Martin Jacob der Gemeinde Weira / Verwaltungsgemeinschaft Oppurg beantworteten schon am frühen Nachmittag die interessierten Fragen der Presse. Familie Scholz und Familie David aus Krobitz sicherten tatkräftig die Veranstaltung mit ab.
Im Anschluss konnten die Besucher die raumfüllende Klang- und Lichtkomposition auf den 25 Glaspfeifen der gasbetriebenen Orgel im behutsam erneuerten Kapellenraum hören, sehen und erleben.
Im Gespräch zwischen den weltweit bekannten und renommierten Künstler Carsten Nicolai und Ulrike Rothe von der IBA Thüringen erfuhr man, warum dieser besondere Ort und die alte Kapelle ausgewählt wurde, wie die Idee einer gasbetrieben Orgel und die Komposition entstand, wie ein gemeinsamer Prozess zwischen dem Künstler und Vertretern der Kirchengemeinde und Gemeinde Weira / Krobitz sowie der EKM und IBA Thüringen sich entwickelte und welche Perspektiven mit der Öffnung der Kapelle möglich sind.
Mit dem Gesamtkunstwerk ‚organ’ und den baulichen Eingriffen wie dem Auftragen eines Stampflehmbodens und dem Anbringen einer umlaufenden Eichenholzbank in der Kapelle ist im Sinne der IBA Baustelle LeerGut ein besonderer Ort mit großer Ausstrahlung in einer landschaftlich geprägten Region Thüringens entstanden. Die Kapelle wird zu einem öffentlichen Raum, wo man Andacht halten und sich besinnen oder aus der heute oft schnelllebigen Zeit treten kann, aber auch Baukultur und Klangkunst, im Zusammenspiel von Raum und Licht auf ganz neue Weise erfährt.
Elke Bergt von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland dankte am Ende des Gespräches allen, die am Vorhaben mitgewirkt und dieses unterstützt sowie gefördert haben. Dazu zählen der Künstler Carsten Nicolai mit seinem Team von yamaguchi-ufficio d’arte und WERKSTATT 4, die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Weira / Krobitz mit dem amtierenden Superintendent und Pfarrer, die politische Gemeinde Weira, die Kulturstiftung des Bundes, das Regionalmanagment LEADER des Saale-Oral-Kreises mit dem Amt für Landesentwicklung und Flurneuordnung Gera, das Architekturbüro nitschke+kollegen, die Tischlerei Herden und der Stampflehmbauer Hoppert Handwerk & Design sowie der Restorator Olaf Lindner, das Büro für Szenografie chezweitz und das Team der IBA Thüringen sowie der EKM.
Bei frischen Sauerteigbrot und Altenburger Ziegenkäse mit Lauchzwiebeln sowie Roséwein und Apfelsaft aus der Region klang der Sommerabend zum Johannisfest beim Feuer aus. Erfüllt von dem Kunstwerk ‚organ’ und der St.-Anna-Kapelle fuhren die Gäste beeindruckt, angeregt und beflügelt nach Hause, um wieder zu kommen!